Trauer um Manfred Hock

Die SG Empor Possendorf trauert um ihren ehemaligen Trainer Manfred Hock.

Manfred kam zu Beginn der 1990er Jahre aus Harxheim (Rheinhessen) nach Dresden und war hier im Einkauf der Technischen Universität tätig. In seiner Heimat hatte er sich vorher bereits über viele Jahre als Turntrainer bei der TuS Gau-Bischofsheim und Funktionär im Rheinhessischen Turnerbund ehrenamtlich engagiert und einen Namen gemacht.

1994 baute er schließlich in Possendorf ein Haus und über den jüngst ebenfalls verstorbenen Johannes Göbel und den damaligen Possendorfer Bürgermeister und Turner Christian Zeibig kam der Kontakt zur ortsansässigen SG Empor zu Stande. Hier kriselte es gerade ein bisschen, die Turnerinnen und Turner wurden immer weniger. Mit Manfred und seinen Motivationskünsten kam wieder neuer Schwung in die Abteilung. Die Männer trainierten intensiver und neue Übungsleiter wurden ausgebildet. Unter ihm entwickelte sich Ronny Michalsky zu einem der besten Turner im Breitensport in Sachsen. Aber auch Swen Dittrich bekam durch Manfred Aufwind und meldete sich in der Landesspitze zurück.

Manfred war nicht nur ein hervorragender Motivator, sondern auch ein Verbinder zwischen Ost und West. Ihn interessierte die Herkunft eines Menschen nicht. Vorurteilsfrei trat er jedem gegenüber – eine große Stärke, die wir uns auch heute immer wieder vor Augen führen sollten.

Die Possendorfer Turner besuchten Manfred mehrfach in seiner Heimat und nahmen dort sogar an Wettkämpfen und Schauturnen teil. Besonders die wunderbare Gastfreundschaft in Rheinhessen hat man schätzen gelernt und der gute Wein aus der Gegend sorgte für so manchen schönen gemeinsamen Abend.

Aber auch die Turner aus seiner Heimat waren regelmäßig Gast bei Wettkämpfen in Sachsen. Noch heute freut man sich auf gemeinsame Begegnungen bei Deutschen Turnfesten.

Nach gesundheitlichen Problemen ging Manfred mit dem Renteneintritt nach Harxheim zurück und trainierte dort wieder den Turnnachwuchs. Der Kontakt brach aber nie ab. Bei vielen Possendorfern bleiben die Erlebnisse mit Manfred in besonderer Erinnerung. Vor allem an seinen herrlichen rheinhessischen Dialekt (Nachtkapp, Bettpann, ei was denn, du musst obbe schelle, Schüddelmusik…) wird man auch in ein paar Jahren noch gern zurückdenken.

Manfred ist Anfang Dezember, kurz vor seinem 88. Geburtstag, verstorben und seiner lieben Frau Elli gefolgt. Wir behalten ihn als engagierten, freundlichen, besonnenen und herzlichen Turnfreund in Erinnerung und wünschen seiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit.