In den Tagen vor einem Open-Air-Event schauen
sich Veranstalter immer regelmäßig alle möglichen Wetterberichte an – sei es im
Internet, im Radio oder im TV. Auch bei den Verantwortlichen der Turnabteilung
der SG Empor Possendorf war das vor dem großen Schauturnen auf der
Schulparkbühne am 22. Juni nicht anders. Als dann klar wurde, dass Petrus
dieses Mal ein Turnfreund ist, waren alle sichtlich erleichtert. Bei angenehmen
Temperaturen um die 26 °C und ohne Regen konnte alles wie geplant
stattfinden.
Eine Show mit über 100 Teilnehmern, vom
Kleinkind bis hin zum amtierenden Sachsenmeister, war im Vorfeld angekündigt worden
und die zweistündige Veranstaltung hielt den Erwartungen stand. Über 600
Zuschauer waren von Anfang an begeistert, denn sie bekamen ein
abwechslungsreiches Programm mit vielen Höhepunkten zu sehen.
Wie bei einer Fernsehshow begleitete dieses
Mal ein Moderator die Zuschauer durch den Nachmittag. Er begrüßte auf seiner Couch
Gäste, zu denen neben Trainern und Turnern des Vereins auch der ehemalige
Bannewitzer Bürgermeister Christian Zeibig, einst selbst antreibende Turnkraft
in Possendorf sowie Turnvater Friedrich Ludwig Jahn höchstpersönlich gehörten. Er
plauderte mit Ihnen über die Geschichte und die Besonderheiten des Turnens. So
erfuhren die Gäste einige interessante und neue Dinge.
Schon zu Beginn der Show kam
Gänsehautstimmung auf. Zu mystischer Musik wurde den Zuschauern feine Tanz- und
Turnkost geboten. Danach zeigten die Kleinsten von drei bis sechs Jahren und
die Allgemeine Turngruppe ihre eingeübten Tänze.
Der nächste Programmpunkt war auch Titelgeber
für die Veranstaltung: hier wurde die Evolution bzw. Entstehungsgeschichte des
Turnens von der Steinzeit über die Antike und das Mittelalter bis hin zu den
ersten Turnübungen unter Turnvater Jahn Anfang des 19. Jahrhundert gezeigt.
Nach den ersten Übungen am Barren um 1900 zeigten die Possendorfer Frauen und
Männer schließlich wie schwierig heute geturnt wird. Auch ein Blick in die
Zukunft wurde gewagt. Doch die gezeigte Steuerung der Sportler mit einem
Tablett hat den Turnvater und die Zuschauer wohl eher nicht überzeugt.
Nach den ersten Übungen beim
Wettkampfturnen der Altersklassen 5 bis 8 sorgten die jungen Männer mit ihrer
spektakulären Airtrackshow für Begeisterung. Auf dem aufgeblasenen Luftkissen
sind inzwischen Sprünge möglich, die noch vor 20 Jahre im Breitensport
undenkbar waren. Zum Abschluss des ersten Teiles der Show ließen es die
jüngeren Frauen des Vereins noch mal richtig krachen und zeigten bei einem Tanz
ihr Rhythmus- und Bewegungsgefühl.
In einer 30-minütigen Pause sorgte dann die
Bannewitzer Band „The Banneys“ für Stimmung und die zuschauenden Kinder konnten
ihr Können an den Turngeräten auf der Bühne testen.
Zu Beginn des zweiten Teils wurde
gezeigt, dass Turner nicht nur sportlich, sondern auch musikalisch sind und am Klavier
eine Bodenübung begleiten können. Nach dem Einblick in eine Turnstunde, bei der
ein neuer Trainer gefunden werden musste, begeisterte die Olsenbande zum
Abschluss der zweistündigen Veranstaltung noch einmal alle. Nach der
Planverkündung und dem obligatorischen Öffnen des Panzerschranks der Marke
Franz Jäger Berlin begann eine schnelle und wilde Verfolgungsjagd über alle
Turngeräte. Alles war mächtig gewaltig. Am Ende wurde Egon Olsen wie immer
verhaftet, tanzte aber noch einmal gemeinsam mit allen Teilnehmern des
Schauturnens zur Verabschiedung. Hier war den Beteiligten auch nochmal die pure
Freude an dem gelungenen Nachmittag anzusehen.
Der große Aufwand, mit dem das
Schauturnen auf die Beine gestellt wurde, hat sich vollends gelohnt. Von allen
Seiten gab es im Anschluss Lob für eine gelungene Veranstaltung. Alle
Interessierten sind schon jetzt zum nächsten Open-Air-Turnen auf der
Schulparkbühne im Sommer 2024 eingeladen!
Die
Possendorfer Turnerinnen und Turner bedanken sich auf diesem Weg bei allen
fleißigen Helfern, die zum Gelingen dieses schönen Tages beigetragen haben.
Besonderer Dank gilt allen, die nach dem Schauturnen eine kleine Spende in die
rumgereichten Hüte geworfen haben sowie den Banneys, der Gemeindeverwaltung
Bannewitz, der Fa. Sachsensäge aus Possendorf, der Bäckerei Göhler aus
Possendorf, dem Partymanager aus Bannewitz, der Polstermöbel Oelsa GmbH aus
Rabenau und der Fa. mambo-plak aus Dresden.